Berlin Breakout

Samstag
Sa. 05. Juli 2025
Einlass 14 h Beginn 15 h
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Berlin, du graue schmutzige Stadt des Schwarzkannsteimmertragen-Mindsets. Im Winter so trist, im Sommer so rastlos.

Wo ist eigentlich unter all deinem NeoRap, elektronischen Beats, neuer Neuer (neuer?) Deutscher Welle und Bubblegum-Shoegaze-Pop (sagtmanso?) deine Liebe zu Gitarren geblieben? Haben wir nicht in den frühen 2000er Jahren unsere ersten Kickflip-Versuche mit schmerzhaften Stürzen auf unsere Nietengürtel bezahlt? Wollten wir nicht anders punk sein als die Menschen in der seltsamen 80er-Jahre-Dokumentation vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen, mit Dosenbier, Zuckerwasser in den Haaren und Sicherheitsnadeln am Ohr? Was zu sagen haben und Spaß dabei? Wo aber die Musik, oh die Musik?

Es braucht wieder mehr Sechssaiter auf den Bühnen dieser Stadt.

Im Juli 2025 möchten wir beginnen, mit dem BERLIN BREAKOUT in den nächsten Jahren ein unabhängiges Musikfestival zu etablieren, das energiegeladene sub- und gegenkulturell geprägte Musik zelebriert und sich zum Community-Treffpunkt entwickeln kann. Immer mit dem Anspruch, offen, vielfältig und progressiv zu sein und dabei aufstrebenden und etablierten Bands und Künstler aus der Hardcore- und Punkszene einen Raum bieten zu können. Das RAW-Gelände als Veranstaltungslocation steht dabei wahrscheinlich wie kein anderer Ort in Berlin für künstlerische Vielfalt, DIY, Subkultur und ambitionierten Support der hiesigen Szenen.

Solange es Bands wie SUPERBLOOM aus Brooklyn gibt, hat Rock auch seinen letzten Atemzug noch nicht getan. Mit fiebrigen und rohen Sounds, die auf einen Schlag sofort ins Ohr gehen, sind sie so etwas wie eine Superband aus Berufung, die den Vollzeitkarrieren in anderen Bands adé gesagt haben. Hier übersteuert und dröhnt sie noch, die Musik.

SPITE HOUSE sind eine dieser Bands, die sich intuitiv und aus spontanem Drang an die Instrumente gegründet haben. In bester Emocore-Manier werden hier Emotionen in Musik verwandelt, ohne dabei ihre musikalischen Vorbilder ganz aus dem Blick zu verlieren.

Aufspielen werden auch ANXIOUS, tief verwurzelt in der Geschichte des Hardcore und Midwest-Emo, mit musikalischen Einflüssen, die weit über diese Genregrenzen hinausreichen. Knackiger 90s-Gitarren-Rock trifft auf mehrschichtige 60s-Bop-ähnliche Harmonien und Lyrics über die Frustrationen des Erwachsenwerdens und des sich-Entfernens von den Dingen, die einen früher geerdet haben.

Einige der leidenschaftlichsten und gefühlvollsten Stimmen im Hardcore kommen, wie LOVE LETTER um Ex-Defeater-Gitarrist Jay Maas, aus New England. Warnung und Anklage, wie so oft im Hardcore, dominieren die Sounds der Band genauso wie Wut und Beharrlichkeit. Es stecken eine bemerkenswerte Freiheit und auch Ansporn in der Musik, die Grenzen dessen, wo gefühlvolle und schwere Musik hingehen kann, mit jeder Note und jedem Wort weiter zu verschieben.

Fast als Local Heroes dürften PHANTOM BAY durchgehen, die sich während der Pandemie in Bremen gründeten und tief in der Hardcore- und Punk-Szene verwurzelt sind, wo alle Mitglieder in diversen Projekten aktiv waren.

Bei LOCAL SUPPORT handelt es sich dann um waschechte Berliner, die über sich sagen, sie klingen, als hätten Negative Approach und Minor Threat eine neue Band in Neukölln gegründet.

Auch SPACED aus Buffalo haben sich nach der Pandemie in kürzester Zeit vom Geheimprojekt zum internationalen Durchbruch gemausert. Wir öffnen unsere Arme für Hardcore mit viel Groove und einer gehörigen Portion Attitüde.

SHOOTING DAGGERS aus dem Herzen der aufkeimenden britischen Hardcore-Szene wurden zuletzt nicht nur von Kritiker im Metal Hammer, Fader, Kerrang und Stereogum gefeiert. Mit dem Trio geht es unaufhörlich weiter aufwärts, und sie haben sich mit ihren Live-Shows zu einem absoluten Must See der Szene entwickelt.

GEL sind nicht zu stoppen. Seit sie aus der Hardcore-Szene von New Jersey hervorgegangen sind, hat sich die Band schnell eine treue Fangemeinde erspielt und tourt ununterbrochen. Aber GEL fangen gerade erst an und zwischen all den Kritiker-lorbeeren entwickeln sie ihren Sound weiter, um all diesen Schwung in eine unbändige musikalische Kraft umzuwandeln, die uns im Juli direkt um die Ohren blasen wird.

SQUINT aus St. Louis beziehen sich mit ihrem authentischen Hardcoresound immer auch auf Inspiration durch Punk, Britpop, Grunge und eben den classic 90s-Hardcore, aus denen sie seit 2022 ihren ganz eigenen, individuellen Sound kreieren und damit Teil einer „new wave“ des Hardcore sind. Als Einflüsse nennen sie Sugar, Turning Point oder Fucked Up genau wie Everclear, Superchunk oder Archers of Loaf. Von dieser Band wird noch einiges zu erwarten sein!

Klar, die Midwestern USA sind einer DER Hotspots für Hardcore-Bands, die sich von Genregrenzen und abgenutzten Formeln lösen wollen. BIG LAUGH gehören seit 2023 zu diesem illustren Kreis und haben einen Sound geschaffen, der sich bei japanischem Tempo und dem Mosh-Appeal des NYHC genauso bedient wie bei den eher melodischen Ausflügen ihrer Vorbilder aus dem Mittleren Westen. Dadurch fühlen sie sich sowohl auf DIY-Shows in schmuddeligen Kellern wie in großen Clubs neben einigen Hardcore- und Punkikonen wie zuhause.

Seit der Bandgründung 2021 haben DESTINY BOND aus Colorado bereits ihr Debut und ein Livealbum veröffentlicht, den amerikanischen Nordwesten ausgiebig betourt und sich dabei unter anderem mit Baroness, Cosmic Joke, Gel oder MSPAINT eine Bühne geteilt. Community Work, Selbstbestimmung und -ermächtigung und Trans*pride sind die Themen ihrer Musik, die getrieben ist vom Willen Wege zu finden für ihre Prinzipien zu kämpfen und Freiräume zu erhalten.

OVERSIZE aus dem Südwesten Englands verleugnen ihre Liebe zur alternativen Musik der 90er Jahre nicht. Trotzdem haben sie wenig Interesse daran, sich klanglich an die Vergangenheit zu binden, und entwickeln ihre Musik zwischen atmosphärischen und lauten Riffs und den persönlichen Lyrics stetig weiter.

JAD aus Polen, genauer: Warschau, gründeten sich 2017. Das Quartett schnappt sich den klassischen US-Hardcore-Sound und fügt eine Menge modernen Kram hinzu (stellenweise ganz ähnlich wie GLUE das gemacht haben). Dabei entstehen dann Demos, die sich mit 5 Tracks in 6 Minuten wieder ganz auf das Wesentliche besinnen.

KNIVES sehen sich nicht nur als Band, sondern als Movement – als eine Bewegung. Ihre Musik dient dabei als Manifest „für Inclusivity, Diversity & Empowerment“ innerhalb der alternativen Szene – marginalisierten Stimmen soll Raum gegeben werden: Rebellionspotential für POC und LGTBQ+ -Communities. Politische Lyrics, unerbittliche Noiseattacken, dann aber auch wieder ausgefeilten Alternative-Rock bis hin zu stellenweise free-flow-experimentellem Jazz (!) ergeben dann einen ziemlich einzigartigen Mix.

Die Belgier SLOW CRUSH machen, obacht, „Heavy Shoegaze Grunge Slowcore Postmetal“ – das Duo bringt also mehr Genres ins Spiel als Bandmitglieder. Zwei Alben (2018 und 2021) legen die Messlatte hoch, dieses Jahr soll nun das dritte auf Pure Noise Records erscheinen.

Des Weiteren werden beim BERLIN BREAKOUT auch STAND STILL und SUNLINER dabei sein. Weitere Bands sollen folgen!

Lasst uns zusammen wieder Räume aufmachen für die aus dem Hardcore vertraute DIY-Kultur. Bringen wir Gitarren wieder auf die Karte.

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