The Big Moon

Im Lockdown hat sich vieles verändert. Juliette Jackson zum Beispiel, die Sängerin, Songwriterin und Gitarristin von The Big Moon, fand sich plötzlich vor dem Bildschirm wieder. Um die Miete zu bezahlen, gab sie auf einer Online- Plattform Gitarrenunterricht und zu ihrer großen Überraschung war eine ihrer Schülerinnen Courtney Love. Eine amüsante Anekdote, zugegeben, und sie ist nichts gegenüber der größten Veränderung der vergangenen Jahre: Jackson wurde Mutter und gab dieser besonderen Erfahrung viel Raum auf ihrem neuen Album „Here Is Everything“. Das kollektive Gespür der Londonerinnen für Melodien und ihr Talent, intelligente und scharfe Indie-Pop-Songs zu schreiben gab ihnen die Möglichkeit, aus individuellen Erfahrungen eine universale Platte zu machen, elf Songs, die so einfach und dennoch so unglaublich catchy sind. The Big Moon sind über die Jahre so entspannt geworden, dass der Inhalt der Tracks ganz unmerklich in der Musik aufgeht. Schlagzeugerin Fern Ford und Bassistin Celia Archer verstehen sich ohne Worte und legen einen weichen, rhythmisch gemusterten Teppichboden aus, auf dem die Gitarristin Soph Nathan und natürlich Jackson selbst wie von selbst entlangschweben. Diese Band ist in der Form ihres Lebens und hat die Zeit ihres Lebens – und das trotz oder wegen oder dank aller Veränderungen. Jetzt ist für The Big Moon auf jeden Fall die Zeit gekommen, die Instrumente und Bühnenoutfits einzupacken und endlich wieder auf die Bühne zu gehen: Anfang Dezember kommt die derzeit coolste Female Band zu uns auf Tour.