Woods of Birnam
Woods of Birnam gehören zu den außergewöhnlichsten Bands des Landes. Wer sie einmal live bei ihren opulenten Abenden zwischen Theater, Konzert und Performance erlebt hat, kommt immer wieder. In Dresden und Düsseldorf, wo die Musiker um Schauspieler und Sänger Christian Friedel (Das Weiße Band, Babylon Berlin, Elser etc.) regelmäßig auftreten, sind die Woods- und Friedel-Abende regelmäßig ausverkauft – in den großen Schauspiel-Häusern mit ihren knapp 800 Plätzen wohlgemerkt! Zuletzt durfte Christian den Solo-Abend „Dorian“ für Theater-Legende Bob Wilson (u.a. The Black Rider) spielen (frenetisch im ganzen Land besprochen und bejubelt), für den die Woods of Birnam die Musik beigesteuert haben. Und mit genau dieser Musik gehen sie im September 2023 mit einem ganz besonderen Abend auf Club-Tour! Wie besonders das wird, ist in diesem irren Album-Kurzfilm zum WOB-Album Dorian zu sehen. Thematisch kreist der Soloabend DORIAN, der in Koproduktion des Düsseldorfer Schauspielhauses mit dem Staatsschauspiel Dresden und dem National Kaunas Drama Theater (Litauen) produziert wurde, um Oscar Wildes berühmten Roman DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY. Doch wer glaubt, dass Robert Wilson den Roman am Schlafittchen packt, der irrt. Vielmehr interessieren ihn die Essenzen des Werks.
Er isoliert die Hauptfigur, um sie der Biografie Oscar Wildes und Francis Bacons gegenüberzustellen und widmet sich so dem Thema der Relevanz und Vergänglichkeit von Kunst. Friedel und Band haben dazu Musik komponiert, die in den unterschiedlichen Atmosphären des Abends ihren Ursprung findet. Die sieben Songs und zwei Instrumentalstücke des Albums sind zwar nicht alle in der Inszenierung zu hören, waren aber Material mit dem Robert Wilson arbeiten konnte. Die inhaltliche Grundlage bilden Texte des Poeten Alfred Douglas, der Liebhaber Oscar Wildes. Hier sind die Woods ganz in ihrem Element: alte englische Ausdrucksformen in modere Popmusik zu übersetzen. Von I WILL SURVIVE YOU, ein Song der klar von Disconummern der 70er inspiriert wurde, bis hin zum intensiv-traurigen ON THE WHITE SEA, ist die musikalische Spannbreite dieses Albums beachtlich. Selbst eine relativ unbekannte Swingnummer der Interpretin PEGGY LEE aus den 60er Jahren wurde von den umtriebigen Woods neu interpretiert. Das Album setzt die musikalische Reise der vielseitig interessierten Band aus Dresden fort und schubst die Hörer in eine bunte Welt des Seins und Scheins, deren Oberfläche allmählich bröckelt und eine dahinter liegende tiefe Traurigkeit zum Vorschein kommt.