Soolking
Soolking gehört zu den neuen Stars des französischen Rap. Nein, Verzeihung, des algerischen Rap in französischer und etlichen anderen Sprachen. Und ein Star ist Abderraouf Derradji schon eine ganze Weile: Seit 2009 ist er Mitglied der algerischen Formation Africa Jungle, seit 2016 macht er sich als Solo- Künstler einen Namen. Und als er 2018 mit seinem Freestyle „Guerilla“ auf Frankreichs größter HipHip-Radiostation Skyrock für Furore sorgte, ging seine Popularität durch die Decke. Über 300 Millionen Youtube-Aufrufe zeugen von der Popularität des Tracks, die mit einer diamantenen Schallplatte gekrönt wurde. Es folgte die nächste Hit-Single „Dalida“, für den er „Paroles, Paroles“ von der gleichnamigen Chansonière sampelte, das Debütalbum „Fruit du démon“, das mit Platin veredelt wurde, und der Nachfolger „Vintage“ – ebenfalls Platin. In Deutschland sorgte ausserdem eine Collabo mit Mero für Aufmerksamkeit! Die freshe Mischung aus dicken Trap-Beats, modernem Rap-Style, zurückhaltendem Einsatz von Autotune mit traditionelleren Stilen wie Soul und Reggae und dem algerischen Raï sind aber auch ziemlich überzeugend. Der coole Flow der mal gesprochenen, mal gesungenen, anspielungsreichen Lyrics, die sorgfältige Sample-Auswahl und der respektvolle, aber trotzdem progressive Umgang mit seinen Einflüssen, machen Soolking darüber hinaus zu einem der bemerkenswertesten Charaktere im Rap. Im April erschien mit „Suavemente“ der erste Vorgeschmack des dritten Albums „Sans Visa“, das Ende des Monats erscheint, und das Stück ist mit Verlaub gesagt der erste Sommerhit des Jahres. Der Uptempo-Rhythmus und das lockere Elvis-Crespo-Sample lassen die Reime fließen wie Eiswasser. Es wird uns den Herbst vergolden, wenn Soolking Anfang November nach Berlin kommt.