Gossenboss mit Zett

Verschoben!
Fr 18. März 2022
Mi 28. September 2022
Einlass 19 h Beginn 20 h
Eventbild

Aufgrund der anhaltenden Gesamtsituation (und der damit verbundenen Auflagen bzw. Maßnahmen) kann/konnte das Konzert leider nicht wie ursprünglich geplant stattfinden. Wir freuen uns jedoch, einen Nachholtermin gefunden zu haben! Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Auf „No Future“, der neuen Platte des Dresdner Rappers, wird die Leichtigkeit zelebriert und in die Höhe gehalten. Auf den zehn Tracks entwirft Gossenboss mit Zett einen Lebensentwurf, der ganz anders erscheint, als die grimmige Lebenslust der oben beschriebenen Arbeitskollegen. Er beschreibt das unprätentiöse Touren als Untergrund- Artist, „in Bayern keine Pause/ bleibt für immer meine Taktik“, verspottet den Archetyp des „Karl Heinz“, Blockwarts aus Leidenschaft, die sich gierig auf den kleinsten Regelverstoß stürzen. Wütet über den Social Media-Leistungssport, „Alle wollen mir irgendwas verkaufen/ Jeder will da draußen gewinnen/ Jeder will den guten Fusel saufen/ Und wer nicht mitmacht, der spinnt!“ Und erzählt nonchalant über Feuchttücher und Wartezimmer beim Kinderzimmer, gibt Shoutouts an die Mamis und bringt das Kind ins Bett, denn Papa ist zurück! Und so ist „No Future“ alles, was Deutschrap so schwer fällt, erwachsen und leicht, politisch und cool, dreckig und elegant.

Untermalt werden all diese funktionierenden Widersprüche von einem warmen, knarzigen Sound, in dem verspielte Hörspielmomente und Samples ineinanderfließen, die Beats von Iron Mike, MELS, Dr. Damage und Cana werden unter der Executive Production von Synthikat zu einem lebendigen, atmenden Stück Musik, in der Staub und Patina gewollt und nicht weggewischt werden. Und auch die Features von Danger Dan, Kollege Hartmann und Milli Dance sorgen dafür, dass sich die Platte nicht in egomanischer Selbstverliebtheit verliert, sondern viele Stimmen und Stile ineinander vereint. Und so gelingt Gossenboss mit Zett mit seinem neuen Album die Essenz aus seinem bisherigen Schaffen, aus Alltagsbeobachtung und Underground Hustle, aus lakonischen Storytelling und Battlerap – und damit ist „No Future“ eben auch alles, was Rap in diesem Land sein kann, wenn man den Zwang und die Kälte raus nehmen würde – Leben und Spaß.

Eventbild