Cigarettes After Sex

Samstag
Sa 23. November 2019
Einlass 18:30 h Beginn 20 h
Eventbild

Nostalgie und Romantik mit Androgynie unter einen Hut zu bringen, haben schon viele versucht. Damit es aber wirklich glaubhaft klingt, muss erst Greg Gonzalez kommen und mit seinem Chillwave die Massen aus der Bewegung bringen. Den Satz, dass es für ihn ein Kompliment sei, wenn Menschen zu seiner Musik einschlafen, mag er inzwischen so manches Mal bereut haben. Denn tatsächlich sind die Songs seiner Band Cigarettes After Sex zwar hinreichend langsam und gehaucht dahingetupft, aber keineswegs so spannungslos-entspannend wie die Aussage andeutet, sondern im Gegenteil in ihrer ruhigen Art enorm aufregend.

Als Referenzen mögen Cocteau Twins oder Mazzy Star herhalten, doch die verhallten und lange gehaltenen Gitarren-Sounds und die belegte, androgyne Stimme geben den Songs ein ganz eigenes Flair. Der Pop noir hinterlässt das wohlige Gefühl der Geborgenheit, das gleichzeitig oft durch den hypnotischen und unterschwellig bedrohlichen Echo-Klang der Gitarren wieder gebrochen wird.

Vor zwei Jahren erschien das selbstbetitelte Debüt, Ende 2018 dann der jüngste Track „Neon Moon“ – der allerdings auch aus der Aufnahme-Phase des Albums stammt. Es ist zwar kein Wert an sich, neue Musik ebenso langsam zu entwickeln wie die Songs selbst, doch es ist dem Slow-Motion-Ambient-Pop-Projekt aus Brooklyn hoch anzurechnen, dass es sich die Zeit lässt, die es braucht, Tracks bis zur Perfektion wachsen zu lassen und zu produzieren. Nur so erreichen Cigarettes After Sex dieses Höchstmaß an Wirkung; nur dann können sich der charismatische Frontmann Gonzales und seine Band auch auf der Bühne ihrer Wirkung voll bewusst sein.

Ende August 2019 wurde nun ein neuer Track veröffentlicht: „Heavenly“ passt perfekt in alles, was das Chillwave-Projekt um Mastermind Greg Gonzalez ausmacht, auch wenn das Tempo für seine Verhältnisse fast schon schnell ist. Zu den Synthies zu Beginn, die kurz an die Titelmelodie von „Twin Peaks“ gemahnen, gesellen sich schnell die belegte, androgyne Stimme, ein gleichförmig fließender Basslauf und dahingetupfte Gitarren-Arpeggien. Das anspielungsreiche Liebeslied hinterlässt das wohlige Gefühl der Geborgenheit, das gleichzeitig durch den hypnotischen und unterschwellig bedrohlichen Echo-Klang der Gitarren wieder gebrochen wird. „Heavenly“ ist das erste Stück der kommenden zweiten Platte der Band. „Cry“ erscheint am 25. Oktober und wird auch im Mittelpunkt des hier angekündigten Auftritts stehen.

Eventbild