Dawes

Donnerstag
Do 31. Oktober 2019
Einlass 19 h Beginn 20 h
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Vor rund einem Jahr haben Dawes ihr sechstes Studioalbum „Passwords“ veröffentlicht. Es war wie eine Rückkehr. Die Kalifornier haben die Zusammenarbeit mit Produzent Jonathan Wilson wieder aufgenommen, der schon bei den ersten Platten an den Reglern stand und immer noch so perfekt mit Sänger und Songwriter Taylor Goldsmith harmoniert.

Es ist ein Album für und über das moderne Zeitalter geworden, die Beziehungen, die es füllen, die Politik, die es zerteilt, und die kleinen Siege und Verluste, die es in seiner Form gestaltet. Es ist ein Schritt nach vorne, denn selten war die Band inhaltlich gegenwartsbezogener, persönlicher, universeller unterwegs. Vor allem aber ist es musikalisch ein ganz famoser Schritt zurück an den Anfang der Karriere. Die Kalifornier spielen wieder ihren großartigen West-Coast-Rock, der sich aus so vielen kreativen Quellen speist.

Die Brüder Taylor und Griffin Goldsmith machen zusammen mit ihren Mitstreitern Wylie Gelber und Lee Pardini Musik aus dem Herzen der USA. Zwischen Steely Dan und Fleetwood Mac und Jackson Brown und Paul Simon, um nur ein paar Referenzen zu nennen, und zwischen West Coast, folkigen Zitaten, Country-Gitarren-Blitzern und Jazz-Klavier entwickelt sich eine einzigartige musikalische Poesie, die so nur von den Dawes kommen kann. Genauso wie die einfühlsamen Lyrics oft mehr an Gedichte gemahnen denn an „harmlose“ Songtexte. All das ist verpackt in traumhafte Melodien und einen warmen, weichen, analogen Klang, der für das Quartett schon immer so typisch ist.

Die Songs der Dawes haben die ganze Weite, Schönheit und Brillanz der USA eingesogen und sind gleichzeitig so präzise wie ein chirurgisches Skalpell, mit dem Goldsmith sich und seine Umgebung seziert. Das ist vor allem live ein echtes Vergnügen, denn die Musiker sind versierte Instrumentalisten, die über die Jahre ihr Zusammenspiel perfektioniert haben und ihre aufwendigen Stücke wie ein Organismus präsentieren. Darum darf man sich umso mehr auf die hierzulande ja recht seltenen Auftritte von Dawes im Herbst freuen.

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