50 Jahre Musikexpress

Dienstag
Di 13. August 2019
Einlass 17:30 h Beginn 19 h
Verlegt!
Parkbühne Wuhlheide
Max-Schmeling-Halle
Eventbild

ACHTUNG: „50 Jahre Musikexpress – Das Festival“ am 13. August muss aus produktionstechnischen Gründen (von der Parkbühne Wuhlheide) in die Max-Schmeling-Halle verlegt werden.

Im Verlauf der Vorbereitung wurde deutlich, dass die aufwändige Bühnenshow von Tame Impala – vor allem basierend auf einer spektakulären Licht-/Lasershow – nach „absoluter Dunkelheit“ verlangt. Aufgrund der in der Parkbühne genehmigten Uhrzeiten/Spielzeiten (noch vor und während der Dämmerung) konnte dort jedoch eine solche vollwertige Abbildung der Showaspekte leider nicht gewährleistet werden. Auch die Auftritte von Blood Orange und Yeasayer profitieren nun deutlich von den neuen örtlichen Gegebenheiten, so dass sich der Veranstalter FKP Scorpio nach langer Abwägung für die Verlegung in die Max-Schmeling-Halle entschieden hat.

Übrigens (Update vom 29. Juli):

Keine Sorge, die VOR der Verlegung erworbenen Eintrittskarten (für die Parkbühne Wuhlheide) behalten Gültigkeit für die Max-Schmeling-Halle – und berechtigen dort zum Zutritt in den INNENRAUM (d.h. als „Stehplatz“-Ticket), also für den Bereich mit dem wahrscheinlich eindrücklichsten & intensivsten Konzerterlebnis (vgl./siehe oben, die „spektakuläre Licht-/Lasershow“)!

1969 startete er als eigenständige, deutsche Version des niederländischen Vorbilds, heute, im Jahr 2019 ist er als die am längsten bestehende Musikzeitschrift kaum wegzudenken aus dem popkulturellen Diskurs des Landes – der Musikexpress. 50 Jahre, das bedeutet nicht nur Goldhochzeit für den ein oder anderen Leser mit seinem Herzensmagazin, sondern auch ein halbes Jahrhundert Reportagen, Rezensionen, Hochloben und Verreißen. Aber vor allem: engagierter und leidenschaftlicher Musikjournalismus. 50 Jahre Musikexpress, dieser Ehrentag wird mit Lesern und Kritikern gefeiert. Und was wäre da angemessener als ein tolles Open-Air-Festival mit einem herausragend kuratierten Line-up? Eben.

Als Headliner die Band, die in diesem Sommer in die absolute Oberklasse der Rock- und Popwelt aufgestiegen ist: TAME IMPALA haben sich ordentlich Zeit gelassen – genauer gesagt fast vier Jahre – um ein neues musikalisches Lebenszeichen in die Welt zu senden. Ende März erschien dann endlich die neue Single, die ausgerechnet den Titel „Patience“ trägt. Als hätten die Fans der Australier weltweit nicht schon voller Ungeduld auf neues Material ihrer Lieblingsband gewartet.

Aber das Warten hat sich gelohnt. Die ersten veröffentlichten Sounds eines Albums sollen ja den Weg bereiten für alles, was danach kommt. Wenn man sich dann noch in Erinnerung ruft, dass alle drei Alben des Projekts um Mastermind Kevin Parker absolut ausgereifte Meisterwerke waren, kann man eigentlich nur noch ungeduldiger werden, bis die noch unbetitelte Platte endlich herauskommt.

Da hilft nur „Patience“ in der Zwischenzeit auf heavy rotation zu setzen. Irgendwo zwischen Klavierakkorden, funkigem Rhythmus, verhallter psychedelischer Space-Age-Frickelei, klickenden Synthie-Arpegien und einer wunderschönen Pop-Melodie fliegt dieser Track völlig unabhängig durch die populärmusikalische Weltgeschichte, um völlig unvermittelt mit ein paar Schlagzeug-Beats zu enden. Das kann doch nicht alles gewesen sein, denkt man und will sofort mehr davon.

Aber das war ja, wie gesagt schon immer so. Schon „Innerspeaker“ war eines der am meisten gefeierten Debüts aller Zeiten, die Nachfolger „Lonerism“ und „Currents“ bekamen ebenfalls durchweg Höchstnoten. Dabei haben Tame Impala einen Weg beschritten, den sie jetzt augenscheinlich weitergehen wollen. Stand am Anfang noch hippieesker Psychedelic Rock, wurde der Sound immer tanzbarer, eingängiger, ja sogar poppiger, ohne die komplexe Vielschichtigkeit und musikalische Variabilität zu verlieren. Gleich geblieben ist auch die Perfektion, die Genauigkeit, die Detailverliebtheit, die besessene Suche nach dem zu 100 Prozent passenden Sound, nach der absoluten Produktion. Und auf der Bühne ändert sich das noch einmal: Wenn man Tame Impala loslässt, löst sich die Band von den Studioversionen der Songs, geht in Improvisationen auf, entstehen gleichzeitig magische Momente, die die Musiker und die Zuhörer zu einer großen Einheit verschmelzen lassen. Die Australier sind auf jeden Fall eine gute Wahl, um das 50-jährige Jubiläum des Musikexpress zu feiern.

Ebenfalls dabei ist Dev Hynes aka BLOOD ORANGE. Das soulige Alter Ego des kreativen Tausendsassas scheint wie guter Wein mit den Jahren zu reifen, immer besser werden seine Alben, die er veröffentlicht. NEGRO SWAN, sein bisher letzter Wurf als Blood Orange, landete 2018 in der alljährlichen ME-Wahl der Platten des Jahres auf Platz 5.

Gespannt ist man außerdem auf den Auftritt von YEASAYER. Erst am heutigen 8. April veröffentlichte das Trio mit „I’ll Kiss You Tonight“ ihre erste neue Single nach drei Jahren Funkstille. Ihr fünftes Studioalbum, der Nachfolger des Indie-Rock mit Ethno-Pop verbindenden AMEN & GOODBYE, soll im Juni erscheinen. Bleibt also genug Zeit, die neuen Songs ans Herz wachsen zu lassen, um sie am 13. August lautstark mitzusingen.

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