Miraculous Mule - 13.03.2014 - Privatclub

Miraculous Mule
Support: Paon
„Deep Fried ist ein haben-müssen-Album. Solche Platten wurden in den 60ern oder Anfang der 70er zuletzt aufgenommen und 40 oder 50 Jahre später bekommen die dann Klassiker-Status“, schreibt einer der Chefs des Labels Glitterhouse und recht hat der Mann: „Das Genre „Voodoo-Gospel-Blues-Rock“ war lange verwaist. Jetzt sind Miraculous Mule da, füllen den Platz perfekt.“ Hinter dem formidablen Trio aus London steckt der umtriebige Michael J. Sheehy, den Fans von seiner alten Band Dream City Film Club und sehr guten Soloplatten her kennen könnten. Gemeinsam mit seinem Bruder Pat (Gesang, Bass) und Ian Burns (Schlagzeug) führt er nun weiter, was er in den 90er Jahren begonnen hatte, wobei Miraculous Mule noch besser als die alte Band sind.
Nach einer ersten EP ist dieser Tage die wunderbare Platte „Deep Fried“ erschienen, von der eingangs geschwärmt worden ist. Schwitzender Garagen-Blues und New Orleans-Soul, staubige Traditionals, Swamp-Rock wie ihn einst der legendäre Screaming Jay Hawkins gespielt hat, eine Spur früher Nick Cave, der Tom Waits von „Swordfishtrombone“, Dr. Johns „Gris-gris“, ein bisschen Elvis, Tav Falco, Sixteen Horsepower, die guten alten Sister Double Happiness und Jon Spencers Neo-Bluesrock – fertig ist das Soundgemisch, das uns die Drei hier lustvoll auftischen. „Der Sound von Miraculous Mule gedeiht auf dem Boden einer tollen Plattensammlung, deren Zusammenstellung nicht von Trends diktiert wurde, sondern vom Forschertum“, nochmal der Mann von Glitterhouse: „Vom wissen wollen, wie das damals war, wo alles herkommt und wie es zusammenhängt. Eine Sammlung von Leuten, die aus 10.000 gebrauchten Platten eine Howlin' Wolf LP, Gris Gris von Dr. John, Field-Recordings von Alan Lomax und eine Doppel-LP mit frühen Gospelaufnahmen ziehen. Und aus dieser Ursuppe setzt sich Deep Fried zusammen, das zu 70 % aus Traditionals besteht, die sich die Band aber mit Herz und Verstand zu Eigen gemacht hat. Überlieferte Geschichten, die schon von Chain Gangs bei der harten Arbeit gesungen wurden, oder bei der Baumwollernte, bei der Teufelsaustreibung oder Schlangenbeschwörung. Vintage, aber mit Biss im Hier und Jetzt serviert.“