Die Heiterkeit - 15.08.2013 - Escobar Sun Deck - Badeschiff Berlin

Die Heiterkeit
Wir können unschätzbar froh sein, dass es Die Heiterkeit gibt. Denn die Zeiten – wie erst neulich wieder wer gesagt hat – sind schwer, und mit Pathos, falscher Demut und Sätzen, die mit wir beginnen, kommt man da nicht weit. Nur mit Nonchalance, Contenance, anderen Sachen auf ance. Mit Nachdruck und mit leichtem Augenrollen. Die Heiterkeit sind drei junge Frauen, Stella Sommer (Gesang, Gitarre), Rabea Erradi (Bass, Gesang) und Anna-Leena Lutz (Schlagzeug). Alle wohnen seit einigen Jahren in Hamburg, waren niemals in ihrem Leben zur Musik verdammt, trotzdem ab und zu auf der Suche nach ihr. Und weil es eben auch in der Großstadt verflixt schwer ist, eine vernünftige Band zu gründen, hatten sie Geduld, bis sie sich begegneten. Es gab keine kleinen Testkonzerte, keine verschiedenen Inkarnationen und Häutungsstadien, keine Demo-MP3s. Als es losging, ging es gleich richtig los, und so merkten alle anderen um so mehr, wie sehr sie – ohne es zu wissen – auf diese Band gewartet hatten. Eine mit heit oder keit, zweifellos. Wer sie nicht gleich live sehen konnte, allein, mit Ja, Panik oder Herrenmagazin, sah und hörte die herrliche Vinyl-EP, die Ende 2010 erschien. Vier Stücke, quasi A Young Person’s Guide To ..., dazu das längst berühmte Foto mit den Champagnerflaschen, der Zigarette, dem Rhododendron. Ein dunkles Empfangskomitee, drei Prinzessinnen ohne Erbse. Die Heiterkeit hat einen Schmäh, wie ihn sonst nur Österreicher haben.
Support: Cape