Tamino - 08.05.2018 - Privatclub
Tamino
Foto: © Ramy Fouad
Support: BLINKER
Tamino-Amir Moharam Fouad – kurz: Tamino – kommt aus Belgien und ist jetzt schon die Entdeckung des noch jungen Jahres. Seine erste Single "Habibi" ist ein wunderbares Stück Musik, das Maximum, das man aus der Kombination von E- Gitarre, Stimme und Gefühl herauskitzeln kann. Kein Wunder, dass sich in unserem Nachbarland alle überschlagen, wenn der Name des 21-Jährigen fällt, und der Song alle Kritikerjahresbestlisten anführt.
Kaum zu glauben, dass er während seiner Schulzeit in Punkrock-Bands gespielt hat, aber die dafür nötige Kompromisslosigkeit zeichnet seine Lieder auch jetzt noch aus. Der junge Mann hat sich durch alles durchgehört, was seine Mutter im Plattenschrank stehen hat, von Serge Gainsbourg bis Tom Waits, von der malischen Sängerin Oumou Sangaré bis zu den Aufnahmen seines eigenen Großvaters, dem berühmten ägyptischen Schauspieler und Musiker Moharam Fouad. Insbesondere die letzteren Einflüsse spielen eine große Rolle für Tamino: "Es gibt in der arabischen Musik und im Gesang ein sehr ursprüngliches Gefühl, das in der westlichen Musik fehlt."
Es findet sich aber in der Single, in allen fünf Songs der Debüt-EP, die allein von der faszinierenden, vielfältigen Stimme und dem Phrasierungstalent zusammengehalten werden. Da steigt die Melodie aus Baritontiefen in ein glasklares Falsetto und fällt zurück in ein verraucht-verruchtes Krächzen und Stöhnen, ohne dass es jemals aufgesetzt oder gekünstelt wirkt. Diese Songs und diese Stimme leuchten aus sich selbst. Tamino gehört die Zukunft, das werden auch all diejenigen bestätigen, die den Belgier als Support von Warhaus erleben durften.