Lou Doillon

Dienstag
Di 11. Juni 2019
Einlass 19 h Beginn 20 h
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Stil-Ikone, Schauspielerin, Model, Künstlerin und seit Anfang des Jahrzehnts auch erfolgreiche Musikerin: Lou Doillon, die Tochter von Jaques Doillon und Jane Birkin, hat im Februar ihr drittes Studioalbum herausgebracht, das nicht ohne Grund „Soliloquy“ heißt, zu Deutsch Selbstgespräch.

Tatsächlich gibt sie sich sehr viel offenherziger im Verlauf dieses vertonten Monologs, mit dem sie an die Alben „Places“ und „Lay Low“ anknüpft. Auch hat sie dieses Mal sehr viel intensiver an der Produktion gearbeitet, mit vier verschiedenen Producern, darunter Cat Power. Diese Herangehensweise – unterschiedliche Partner, unterschiedliche Studios, unterschiedliche Energien – sei viel inspirierender gewesen als die Arbeit mit einem einzigen Produzenten.

Noch immer ihr wichtigstes Bindemittel: Ihre unverkennbar rauchige Stimme. Mit Benjamin Lebeau (The Shoes) und Dan Levy (The Dø) wählte sie zwei weitere Produzenten, deren Herangehensweise unterschiedlicher nicht sein könnte. Im wahrsten Sinne des Wortes wie Tag und Nacht: Ersterer arbeitet spätnachts in einem Lagerhaus, in dem es nur das Nötigste gibt, der andere lieber tagsüber – auf dem Land. Die bereits erwähnten „neuen Freiräume“ nutzt die 36-jährige Französin immer wieder aus, um unterschiedliche Genres und Referenzen ins Spiel zu bringen: Trip-Hop, Reggae, Soul seien von Anfang die Eckpfeiler ihrer Aufnahmen gewesen: „Ich bin halt ein Kind der Achtziger, sozialisiert in den Neunzigern: Mit Massive Attack, Les Rita Mitsuko. Aber auch mit The Slits. Und dann haben wir eine Weile in der Karibik gelebt, wo ich nur Reggae gehört habe. Ich wollte zu diesen Wurzeln zurück. Und natürlich liebe ich immer noch Künstler wie Leonard Cohen, Van Morrison und Nick Drake.“

Inhaltlich geht es einerseits um ganz alltägliche Themen wie zum Beispiel einen Flirt, andererseits reagiert Doillon auch auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen. Die Französin ist damit ungeheuer erfolgreich: Ihr Song „ICU“ vom Debütalbum „Places“ fungierte als perfekte Eintrittskarte in diese neue Welt. Der Erstling und der Nachfolger „Lay Low“ stiegen direkt in die französischen Top drei ein und bescherten ihr Platin bzw. Gold in der Heimat. Während sie zuletzt auch als bildende Künstlerin erfolgreich war, konzentriert sich Doillon nun zum dritten Mal auf jene Kunstform, in der „man sich am wenigsten verstecken kann“, wie sie sagt. Im Sommer kommt sie damit wieder live nach Berlin.

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