Madsen - 14.12.2018 - Columbiahalle

Madsen

Madsen

Foto: Dennis Dirksen

 

LICHTJAHRE-Tour

 

Support: ROGERS

 

Zum Lesen dieser Absätze empfehlen wir, die Single »Rückenwind« von Madsen laut aufzudrehen. Nicht nur, weil einem dieses Gitarrenriff eine dermaßen wuchtige Schelle verpasst, dass man blitzartig hellwach und aufmerksam ist, sondern auch weil Sebastian Madsen hier verkündet, was Ende des Jahres endlich wieder ansteht: »Wir haben Rückenwind, wir können überall hin, ich habe die Karre vollgetankt und warte eigentlich nur auf dich!« Soll heißen: Madsen erweitern im Herbst die Tour zu ihrem neuen Album »Lichtjahre«, die kürzlich mit drei Clubshows (u.a. in Berlin) ein gefeiertes Vorspiel fand.

 

Schon bei diesen Shows hat man – ebenso wie beim Hören des starken, erstaunlich rockigen Albums – wieder gemerkt, was man an dieser Band aus dem Wendland hat. Während weichgespülte deutschsprachige Musik die Radiowellen zuklebt, haben Madsen niemals ihre Liebe zur Hochzeit des Alternative Rock verleugnet – und zugleich Melodien und Refrains rausgehauen, bei denen man »Hit! Hit! Hit!« schreien möchte. Genau diese Mischung aus wohl dosierter Härte, starken Texte und der Liebe zu Melodie ist in der deutschen Bandlandschaft relativ selten. Man nehme zum Beispiel einen Song wie »Sommerferien«: Zu dem kann man zugleich Pogen, Euphorie besoffen die Armen in die Luft reißen und am Ende gar für ein paar Sekunden das Feuerzeug zücken. Es würde uns nicht wundern, wenn genau das im Dezember passieren wird, wenn die Tour mit vollgetankter Karre in Berlin Halt macht und Sebastian singen wird: »Ich warte eigentlich nur auf dich!«