Phosphorescent - 20.10.2018 - Frannz

Phosphorescent

Phosphorescent

Support: FABIAN SIMON

 

Matthew Houck macht sich eher rar. Auf den sozialen Medien postet er alle paar Monate mal etwas und unter seinem musikalischen Namen Phosphorescent erschien das letzte Studioalbum „Muchacho“ vor über fünf Jahren. Doch vor knapp zwei Wochen veröffentlichte er auf Instagram das Foto eines Raumes, der verdächtig nach einem Tonstudio aussieht: Phosphorescent, dieses Projekt rund um das Mastermind Houck, lebt noch und es kommen neue Songs von dem 38-Jährigen, der einmal gesagt hat: „Ich bin mit der Musik von Willie Nelson und Bob Dylan groß geworden und dann habe ich mich älteren Musikern zugewandt.“

 

Der Mann aus Alabama hat alle Americana-Stile aufgesogen und die Songs von The National und Bon Iver gleich dazu. Aus seiner im vergangenen Jahr erschienenen Version von Woodie Guthries Klassiker „This Land Is Your Land“ wird eine stille Anklage gegen seinen Präsidenten Trump, dessen gierige Finger er mit Gitarre, Orgel, Mundharmonika und Harmoniegesang seine gemeinschaftliche Version des großen Amerika gegenüberstellt. Das hat Größe, Klasse und Stil.

 

Überhaupt ist Phosphorescent ein zutiefst traditionelles Kollektiv einer großen Anzahl von Musikern. Aufgenommen wird mit Vintage-Equipment, auch wenn durchaus elektronische Elemente den Weg in die Songs finden und auf der Bühne gibt die Band alles, das Zusammenspiel, die Harmonie, die Melodie, der Gesamtklang. Das ergibt einen Sound, der Americana in sich aufsaugt und ganz natürlich weiterentwickelt. Wie gesagt, Matthew Houck ist trotz seines großen musikalischen Talents ein sehr bescheidener Mann, der sich bei seinen Auftritten natürlich ins Rampenlicht, aber nie in den Mittelpunkt stellt. Egal wie die neuen Songs klingen werden, man darf sich sicher sein, dass die Auftritte von Phosphorescent im Oktober ganz groß werden.